DIE RÖMISCHE FEUERWEHR
An dieser Stelle zweifeln bestimmt viele die Glaubwürdigkeit Gaius Petronius’ an. Die meisten werden sagen: "Welch ein Zufall ist das denn schon wieder, da geht es nun einmal etwas lauter zu und gerade in diesem Moment steht die Feuerwehr vor der Tür, als sei dies die Regel, und veranstaltet solch ein "vernichtendes" Chaos!" Hier kann man aber davon ausgehen, dass Petronius trotz seines ansonsten sehr übertrieben und satirischen Textes in diesem Fall doch der Realität entspricht.

Der Kaiser Augustus hat in Rom nach dem vernichtenden Brand von 23 v. Chr. eine gut organisierte Feuerwehr (vigiles) aufgestellt. Zuerst ließ er 600 Sklaven in ihrer neuen Aufgabe ausbilden. Später wurden weitere 7000 Freigelassene in 7 Kohorten zu je 7 Centurien eingeteilt. Ihr oberster Befehlshaber war der praefectus vigilum.

Jede Kohorte war für zwei Regionen zuständig. die Regionen wurden rund um die Uhr bewacht. Der Dienst bestand entweder aus den vigilae (Nachtwachen in vier Zeitabschnitten) oder den excubiae (Tagwachen).

Ein so gut organisiertes Löschsystem war zu der Zeit durchaus erforderlich, da viele Häuser, oder zumindest die oberen Stockwerke, aus Holz gebaut waren, und bei einem Brand sofort die ganze Stadt in Gefahr war abzubrennen. Der einzige Schutz für die Römer bestand also in einer schnell reagierenden Feuerwehr.

Zur Brandbekämpfung stand ihnen damals nichts weiter, als 

  • siphones (Spritzen)
  • homae (Eimer)
  • dolabra (Äxte)
  • scalae (Leitern)
  • centones (Patschen)
  • perticae (Haken)
  • zur Verfügung.

    Bei politischen Unruhen übernahmen die vigiles auch Polizeifunktionen. In diesem Fall standen sie unter der Führung des praefectus urbi.